Stolz auf uns

Wir dürfen auch einmal stolz auf uns sein, zurzeit werden wir, die Spitalsbediensteten, ohnehin von vielen Seiten und auch medial gelobt.

Zurecht!

Wir können auch selbst stolz auf uns sein. Wir zeigen eine Flexibilität im Umgang mit den hohen zusätzlichen Anforderungen und meistern jede Lage souverän. Es werden zusätzliche Dienste organisiert, bestehende Dienstpläne geändert und ausgeweitet, zusätzliche Schutzmaßnahmen selbst und mit Patientinnen durchgeführt.

Und viele von uns (fast alle) haben auch Familie daheim, die es ebenfalls zu betreuen und zu beschützen gilt.

Wir haben Kolleginnen aus dem benachbarten Ausland, die plötzlich vor verschlossenen Grenzen stehen und wir haben seit gestern ein KFJ, das einer Geisterstadt ähnelt.

Und trotzdem kann ich im Dienst und in der Garderobe in lachende Gesichter sehen, die gleich danach ernsthaft an die Arbeit gehen. Wir leisten derzeit in allen Bereichen besonderes, das wird auch von außen so gesehen. Die Angst davor ist groß, dass diese Strukturen zusammenbrechen könnten.

Ich hoffe sehr, dass von dieser Wertschätzung von unseren Vorgesetzten, den PolitikerInnen und von der Bevölkerung, die jetzt spürbar ist, für danach noch so viel übrig ist, dass sich der Respekt auch in Taten zeigt.

Es muss ein Ende finden – das Kämpfen um Umkleidezeiten, Nachtdienstgutstunden, Vordienstzeiten oder Optierung ins neue Gehaltsystem. Die Verantwortlichen müssen erkennen, dass sie hier ein Team haben (ein großes, denn immerhin arbeiten im KAV rund 28.000 Menschen), auf das sie sich absolut verlassen können – auch und besonders in Krisensituationen.

Besser wie jeder Streik zeigen wir jetzt in allen Häusern und über alle Berufsgruppen wie viel wir Wert sind!

Danke an meine hervorragenden Kolleginnen und Kollegen.
Silvia Tauchner

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