Gehaltsreform 2018 – „die Gewerkschaft macht sich Sorgen“
Mehrkosten müssen kompensiert werden. Stadt verspricht Lösung bei Härtefällen.
Gewerkschafter fürchten nun, dass es dadurch zu massiven Engpässen kommt: „Wir würden in gewissen Bereichen Probleme bekommen“, sagt etwa Harald Ulreich, Vorsitzender der Hauptgruppe III, die unter anderem für die Mitarbeiter der MA 48 (Abfallwirtschaft), der Wasserwerke oder der Bäder zuständig ist. Offen sei etwa, ob man nun noch Saisonarbeiter aufnehmen könne. Zur Klärung soll es heute, Mittwoch, ein Gespräch mit der MA 2 (Personal) geben.
„Die restriktiveren Nachbesetzungen werden wohl in etlichen Bereichen zu Arbeitsverdichtungen und mitunter zu gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen führen“, warnt auch Kurt Obermüllner, Landesvorsitzender der FCG in der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten. Im Schnitt würden durch die Maßnahmen rund 600 Vollzeitäquivalente pro Jahr fehlen.
Für Unruhe sorgten die geplanten Maßnahmen vor allem im Krankenanstaltenverbund (KAV), mit 30.000 Mitarbeitern das größte städtische Unternehmen. Auf dem Gebiet der Patientenversorgung würden Personalkürzungen besonders kritisch sein, lautete zuletzt die Befürchtung.
Entschärfung nötig
Seitens der Stadt Wien ist man um Beruhigung bemüht: „Für die Unternehmen wie dem KAV oder den Kindergärten, die dringend Personal benötigen, etwa um die Arbeitszeit-Regelungen einhalten zu können, werden wir eine Lösung finden“, sagt ein Sprecher der Magistratsdirektion. So könne es auch im kommenden halben Jahr Neuaufnahmen geben, mit Rücksprache und Abstimmung mit der Personaldirektion. Dies sei zuletzt den Unternehmen auch kommuniziert worden. Trotz dieser Entschärfung ist man überzeugt, den Stabilitätspakt einhalten zu können.
Die Betroffenen hoffen, dass diese Zusage auch hält. „Für Ärzte in Ausbildung und Pflegepersonal soll jetzt kein Aufnahmestopp gelten“, sagt Karl Pogats, Personalvertreter in der Rudolfstiftung. „Uns ist wichtig, dass der Arbeitsdruck nicht noch höher wird. Er ist jetzt schon ziemlich an der Grenze.“