Rette sich wer kann: Rettungswesen ohne Zukunft kommt

Menschen über 60: Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung steigt und damit wächst der Bedarf an Leistungen des Rettungswesens stark an. Dort spitzt sich die Personalsituation zu, denn es gibt immer weniger Zivildiener und eine hohe Fluktuation.

Demgegenüber stehen strukturelle Probleme, die dringend gelöst werden müssen: die kürzeste Berufsausbildung im Gesundheitswesen, föderaler Kompetenzdschungel und stetig wachsende Anzahl und Komplexität der Einsätze. Im Fall der Fälle sind es die Rettungssanitäter:innen, die als Erste vor Ort Leben retten sollen. Und doch lässt eine Novellierung des Sanitätsgesetzes seit 22 Jahren auf sich warten, obwohl das Rettungswesen in dieser Art nicht mehr aufrechtzuerhalten ist.

Hohe Kosten und Verlust von Know-how

Konkrete Zahlen zur Personalsituation im Rettungswesen existieren in Österreich nicht. Der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD) geht österreichweit von circa 40.000 bis 55.000 Sanitäter:innen im Einsatz aus. Die Ausbildungszahlen zeigen, sodass alle fünf Jahre die gesamten 50.000 Sanitäter:innen neu ausgebildet werden. Dazu kommt eine hohe Drop-out-Quote von 15 Prozent während dieser Ausbildung, die ein klarer Hinweise auf eine verbesserungswürdige Ausbildungserfahrung ist. Faktoren wie geringe Weiterentwicklungsmöglichkeiten und die hohe Arbeitsbelastung fördern das Ausscheiden aus dem Beruf. Die herausfordernden Bedingungen belastet nicht nur die freiwilligen, sondern insbesondere auch die beruflichen Sanitäter:innen.

Katharina Scheinast 

Weiterlesen A&W-Blog | Rette sich wer kann: Rettungswesen ohne Zukunft (awblog.at)

Print Friendly, PDF & Email