Prognose: Was sich 2024 durch Digitalisierung verändern wird

Wird uns KI die Arbeit abnehmen? Expert:innen aus ÖGB und Arbeiterkammer erklären, wie die Zukunft der Digitalisierung aussehen wird. Eine Reihe von EU-Verordnungen und -Richtlinien zur Digitalisierung befinden sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren oder müssen umgesetzt werden.

So treten am 17. Februar die Gesetze zu digitalen Diensten (Digital Services Act – DSA) und digitalen Märkten (Digital Markets Act – DMA) in Kraft. Damit sollen unter anderem Fake News und illegale Inhalte eingedämmt, Kinder im Internet besser geschützt, große Plattformen stärker in die Verantwortung genommen und die Marktmacht von Tech-Konzernen reguliert werden. Im Dezember 2023 wurde außerdem das Gesetz zu Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence Act) verabschiedet, das sich derzeit noch im technischen Feinschliff befindet. Dieses soll unter anderem mehr Transparenz über den Einsatz von KI bringen und Risiken wie Manipulation durch Deepfakes, automatisierte Überwachung oder diskriminierende Auswahlverfahren verringern.

Digitalisierung: ‚Dürfen die das?

Diese EU-Gesetze sollen sicherstellen, dass unsere Grundrechte im Internet gewahrt bleiben und dass wir als Gesellschaft und als Einzelpersonen die Kontrolle über den technologischen Fortschritt behalten. Die Unternehmen müssen zwar einige neue Vorschriften beachten, und sie beklagen – wie so oft, wenn etwas reguliert wird -, dass dies Innovation tötet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die neuen Vorschriften fördern Innovation, weil die digitale Wirtschaft einen rechtssicheren und verlässlichen Rahmen erhält. Für uns als Bürger:innen, Verbraucher:innen und Arbeitnehmer:innen dienen diese Gesetze weitgehend als Schutz.

Wir sollten uns jedoch nicht blind darauf verlassen, dass so der gesamte digitale Fortschritt in geordneten Bahnen verläuft. Stattdessen müssen wir wachsam bleiben. Bei der Frage ‚Dürfen die das?‘ haben wir jetzt Gesetze und Richtlinien, an denen wir uns orientieren können. Das wird nicht immer leicht zu bestimmen sein, denn angesichts der laufenden und drohenden Kriege ist Cybersicherheit und Sicherheit im Allgemeinen ein heißes Thema. Gerade in solch unsicheren Zeiten müssen wir besonders auf unsere Freiheitsrechte und den Schutz unserer Privatsphäre achten. Dagegen sieht die KI-Verordnung Ausnahmen vom Verbot der Echtzeit-Fernidentifizierung durch Gesichtserkennung und biometrische Daten vor, etwa wenn eine terroristische Bedrohung erklärt wird oder Straftäter gesucht werden.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in den Arbeitsalltag

Künstliche Intelligenz wird also weiter Einzug in unseren Alltag halten. Immer mehr Unternehmen werden KI-Systeme einsetzen, um Effizienz- und Produktivitätssteigerungen zu erzielen. KI-Systeme zur Entscheidungsfindung bei Einstellungen oder Beförderungen, aber auch zur Überwachung und Leistungsbewertung von Beschäftigten werden in der KI-Verordnung als Hochrisikosysteme eingestuft. Hier sind Betriebsräte und Arbeitnehmer:innenvertretungen gefordert, die Einführung dieser Technologien so mitzugestalten, dass alle Beschäftigten davon profitieren. Richtig eingesetzt, bringt Künstliche Intelligenz potenzielle Erleichterungen im Arbeitsalltag und treibt im Idealfall die lang ersehnte Arbeitszeitverkürzung voran. Laut einer Studie der International Labour Organisation kann KI bereits jetzt 25 Prozent der Bürotätigkeiten übernehmen, und auch außerhalb des Büros kann Technologie Prozesse effizienter, sicherer und nachhaltiger gestalten. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, dass uns in Zukunft die Arbeit ausgeht. Gerade im IT-Sektor werden viele Fachkräfte in Entwicklung, Forschung und Lehre gebraucht.

Weiterlesen Prognose: Was sich 2024 durch Digitalisierung verändern wird – Arbeit&Wirtschaft (arbeit-wirtschaft.at)

Print Friendly, PDF & Email