Niedrige Pensionen sind weiblich

Der Equal Pension Day macht es deutlich sichtbar: Im Jahr 2023 bekommen Frauen immer noch um 40,5 Prozent weniger Pension als Männer – und auch die Gesundheit bleibt oft auf der Strecke.

Am 4. August, dem Equal Pension Day, haben Männer bereits so viel Pension am Konto wie Frauen erst Ende des Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Pensionsunterschied nur minimal verringert. Geht

es in diesem Tempo weiter, braucht es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die Pensionslücke schließt. Mit 2024 wird das Frauenpensionsalter schrittweise angehoben und an jenes der Männer angeglichen. Bis 2033 steigt es von 60 auf 65 Jahre. Wenn Frauen so lange arbeiten müssen wie Männer, könnten auch ihre Pensionen steigen. Doch das wird nur dann passieren, wenn man es schafft, dass Frauen bis zur Pension gesund in Arbeit bleiben. „Schon jetzt geht nur die Hälfte der Frauen direkt von ihrem Job in die Pension“, erklärt ÖGB-Bundesfrauensekretärin Karin Zimmermann. „Die andere Hälfte scheidet aufgrund mehrfacher Arbeitsbelastung, Care-Arbeit, gesundheitlicher Probleme oder weil Unternehmen keine Jobs für Ältere anbieten schon vorher aus dem Erwerbsleben aus.“

Gesundes Umfeld erhöht Pension Ändert sich nichts, werden Frauen zwar später in Pension gehen, aber nicht mehr Geld bekommen. Was es braucht, sind gesunde Arbeitsbedingungen, präventive Gesundheitsförderung und altersgerechte Lösungen. „Politik und Betriebe müssen dafür sorgen, dass ein Arbeiten bis zur Pension möglich ist. Das und eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten wären wichtige Schritte für eine höhere Pensionsleistung für Frauen“, ist Zimmermann überzeugt. Für eine Entlastung von Care-Arbeit braucht es auch endlich den Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag.

So kommst du zu einer höheren Pension
Nütze die Elternteilzeit gleichzeitig mit deinem/deiner Partner:in. Infos findest du im
ÖGB-Babypackage unter oegb.at/broschueren
Nimm die Pensionsberatung der Pensionsversicherungen in Anspruch und überprüfe deine
Pensionsversicherungszeiten.
Wenn du Teilzeit arbeitest: Prüfe, ob es möglich ist, deine Arbeitszeit aufzustocken. Das erhöht nicht nur das Einkommen, sondern auch deine Pension.

TEXT: BARBARA KASPER

Solidarität | ÖGB (oegb.at)

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