Weltweites Vorbild: So funktioniert der soziale Wohnbau in Wien
Während viele europäische Städte mit steigenden Mieten und zunehmender Wohnungsnot zu kämpfen haben, gelingt es Wien, im internationalen Vergleich stabilere Verhältnisse zu schaffen. Der soziale Wohnbau in Wien bietet leistbaren Wohnraum,

hohe architektonische Standards und ein breites öffentlich gefördertes Angebot und sorgt dafür, dass ein großer Teil der Wiener Bevölkerung – unabhängig vom Einkommen – Zugang zu qualitativ gutem Wohnraum hat. Auch wenn Wien vor Herausforderungen nicht gefeit ist, gilt die Stadt immer wieder als internationales Vorbild. Doch wie funktioniert dieses Modell konkret – und was macht Wien anders als andere Städte?
In vielen europäischen Großstädten wird qualitätsvoller Wohnraum zunehmend zur Herausforderung – insbesondere für Menschen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Während Städte wie Berlin, Paris oder London mit stark steigenden Mieten und sozialer Verdrängung ringen, gelingt es Wien seit Jahrzehnten, eine breite Versorgung mit leistbarem und qualitativ hochwertigem Wohnraum zu sichern. Zahlreiche internationale Medien – darunter die New York Times – berichten regelmäßig über das Wiener Wohnmodell, das in anderen Ländern als Vorbild gilt. Und tatsächlich: Im Vergleich mit anderen europäischen Metropolen sind die durchschnittlichen Mieten in Wien deutlich niedriger, ohne dass dabei an Wohnqualität gespart wird.
Was viele überrascht: In Wien leben fast zwei Drittel der Menschen in einer geförderten Wohnung – und das nicht in Randlagen, sondern oft mitten in der Stadt, mit bester Anbindung, durchdachter Architektur und umfassender sozialer Infrastruktur. Der soziale Wohnbau ist kein Rückzugsort für Bedürftige, sondern ein zentrales Element der Stadtentwicklung und sozialen Gerechtigkeit. Mit hundert Jahren Erfahrung und kontinuierlicher Weiterentwicklung ist das Wiener Modell international einzigartig – Delegationen aus der ganzen Welt kommen regelmäßig, um zu lernen, wie Wien das schafft, was andernorts für unmöglich gilt.
Die Geschichte des sozialen Wohnbaus in Wien
Doch das war nicht immer so. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs stand Wien vor einer sozialen Katastrophe: Elendsviertel, Wohnungsnot, katastrophale hygienische Zustände. Die sozialdemokratische Stadtregierung reagierte mit einigen der mutigsten und nachhaltigsten Bauprojekten Europas: dem kommunalen Wohnbauprogramm des „Roten Wien“. Zwischen 1919 und 1934 wurden rund 65.000 neue Wohnungen in 382 Gemeindebauten errichtet – finanziert durch eine progressiv gestaltete Wohnbausteuer, die in der Höhe sozial gestaffelt war. Die besonders Reichen zahlten somit mehr, während Ärmere davon befreit waren. Das Ziel: Wohnen darf kein Privileg, sondern muss ein Grundrecht für alle sein.
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