Österreichs Industrie: Wie es nach jahrzehntelanger Erfolgsstory zur Rezession kam
Österreichs Industrie legt seit Jahrzehnten eine beeindruckende Erfolgsstory hin. Doch seit Anfang 2023 ist sie abgerissen. Die hartnäckige Rezession hat vielfältige Ursachen, von hohen Energiepreisen über weltweite Investitionszurückhaltung, gestiegene Zinssätze bis zum Fehlen der Pharmaunternehmen und zu hohen Gewinnausschüttungen. Eine aktive Industriepolitik kann Österreich wieder auf die Überholspur bringen.

Industrieentwicklung: faktenbasierte Analyse statt Ideologie
Österreichs Industrie befindet sich in einer langen Rezession. Die Industrieproduktion geht seit Anfang 2023 zurück, damit handelt es sich um die längste Industrierezession der letzten Jahrzehnte. Sie trifft fast ganz Europa. Doch in der Öffentlichkeit heißt es, Österreich hätte sich durch zu hohe Kostensteigerungen aus den Weltmärkten hinausgepreist und befinde sich auf dem Weg der Deindustrialisierung. Dahinter verbirgt sich oft kaum versteckt politische Absicht: Die Industriellen und ihre Lobbys drängen auf drastische Kostensenkungen und haben dafür den Sozialstaat und den Klimaschutz im Visier, also die Voraussetzungen für ein gutes Leben der Menschen.
Eine faktenbasierte Analyse der Industrieentwicklung muss den Problemen auf Basis von harten Daten und nicht von ideologisch bedingten Vorurteilen nachgehen. Darauf muss eine aktive Industriepolitik aufbauen. Die ist wichtig für Wirtschaft und Wohlstand. Die Industrieproduktion macht in Österreich knapp ein Fünftel der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung aus, das ist ähnlich viel wie in Dänemark, der Schweiz oder Deutschland. Gleichzeitig bietet sie Arbeitsplätze mit relativ guten Einkommen und Arbeitsbedingungen für etwa 600.000 Menschen. Auch die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen haben großes Interesse an einer erfolgreichen Industrie.
19. Februar 2025, Markus Marterbauer
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