Woh­nen muss wie­der leist­bar sein!

In den letzten fünf Jahren sind die Wohnkosten explodiert! Die scheidende Regierung reagierte nur auf tagesaktuelle Probleme und ließ wichtige Punkte ihres Regierungsprogramms liegen. Dabei hätte sie locker etwa eine wirksame Mietbremse einführen und befristete Verträge stoppen können.

Die kommende Regierung muss dringend für leistbaren Wohnraum und sichere Mietverhältnisse sorgen.

Teures Wohnen trotz Rekordbauleistung   

Über 320.000 neue Wohnungen in nur fünf Jahren in Österreich – obwohl der Bedarf bei unter 250.000 lag. Es wurde eine Stadt so groß wie Salzburg zu viel gebaut. Doch trotz des Überangebots explodieren die Preise für Wohnungen und private Neuvermietungen weiter. Viele Wohnungen landen als reine Kapitalanlage auf dem Markt. Der Boom der gewerblichen Immobilienbranche verdrängt zunehmend den geförderten Wohnbau. Erschwingliche Grundstücke werden rar, und hohe Baupreise machen geförderten Wohnbau fast unmöglich. Der Anteil geförderter Bauvorhaben bei den Fertigstellungen ist dramatisch eingebrochen! 

Hohe und unsichere Mieten 

Neue Mietverträge im privaten Bereich sind jährlich um durchschnittlich 2.500 bis 3.000 Euro teurer als bei Genossenschaften oder Gemeinden. Besonders in Ballungszentren und Tourismusgebieten können die Preisunterschiede noch deutlich höher sein. Zudem sind die meisten neuen Verträge befristet, oft auf drei bis fünf Jahre. Drei Viertel der neuen privaten Mietverträge sind befristet, was Unsicherheit (von einer Vertragsverlängerung kann nicht ausgegangen werden) und Unfairness (Rechte wie Mietzinsüberprüfung erhöhen das Risiko einer Vertrags-Nichtverlängerung) für Mieter:innen bedeutet. Dazu wird es oft unbezahlbar, da Vertragsverlängerungen mit Mieterhöhungen einhergehen. 

21. Oktober 2024,

Thomas Ritt, Lukas Tockner

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